Der kleine Quattrini wächst und gedeiht, während der große Bruder noch in seiner Schachtel weilt.
Gemäß dem gewünschten Auspuff ist der Auslass passend zur Überstromzeit von 128° auf 188° nach oben gezogen worden. Dabei hat alles schon mit einem gehörigen Rechenfehler begonnen. Der gute M1X hat einen Kolben mir relativ flachem Dach und letzteres lässt bald mal einen optischen Unterstand des Kolbendaches zur Zylinderoberkante vermuten. Tja, genau dieser Vermutung bin ich heute erlegen und habe mir grün geärgert, weil ich mich letztes vermeintlich vermessen habe. Nach einer Weile fand ich wieder zu meinem Vertrauen mir selbst gegenüber zurück und ging nochmal alles durch. Und siehe da, ich hatte addiert wo ich hätte subtrahieren sollen. Ausserdem sehen 3mm Kolbenunterstand anders aus als 1,5mm. Jedenfalls passt der Zylinderfuss-Spacer genau so wie er sein sollte. Ausser einer kurzfristigen dennoch heftigen Adrenalin-Ausschüttung ob meiner dann doch nicht so enormen Blödheit hat es nur ein klein wenig Zeit gekostet.
Der Fuss-Spacer ist im Endeffekt nur ein Aluminiumring mit passenden Abmaßen und den Bohrungen für die Stehbolzen. Die Überstromkanäle müssen noch angepasst werden. Quattrini legt immer mindestens zwei Fussdichtungen bei seinen Zylindern bei, was bei dem 5mm Aluspacer durchaus hilfreich ist, damit dieser auch an beiden Seiten schön dicht ist. Die jeweils 0,25mm Dichtungsstärke habe ich zum Glück passend bei der Spacerstärke mit eingerechnet. Die Fussdichtung diente auch dazu die Überstromkanäle am Spacer grob anzuzeichnen und dann ging mit dem Dremel ordentlich zur Sache. Im nächsten Schritt habe ich den Spacer mittels zweier alter Stehbolzen an den Zylinder geschraubt und dort die feine Anpassung vorgenommen. Jetzt passt der Spacer nahezu Stufenfrei an den Zylinder.
Der Auslass war dann noch eine Sache für sich, denn ursprünglich wollte ich heute lediglich den Spacer machen und selbigen vielleicht noch an das Gehäuse anpassen. Schlussendlich hatte ich den Zylinder am Frästischchen und ging auch am Auslass gleich ran. Insgesamt mussten knapp 3mm nach oben angepasst werden. Seitlich blieb alles beim Alten, weil die 68% Sehnenbreite out-of-the-box schon ziemlich gut sind beim M1X. Lediglich eine satte Hinterschneidung hat der Auslass noch bekommen und dann nach hinten alles schön ausgeräumt. Wenn es die Zeit erlaubt, dann werde ich morgen noch Gehäuse und Spacer einander näher bringen damit ich den Motor endlich reinigen, lackieren und montieren kann.
Ja, ich hab lackieren geschrieben, weil ich es wirklich gut finde einen lackierten Motor zu servicieren. Der verschmutzte Motorblock bedarf wesentlich geringerer Aufwendung zur Reinigung als die Gussoberfläche. Ausserdem ist das VHT Motorlack Titaniumsilber eigentlich saugeil anzusehen…