Der Motor ist zerlegt, gereinigt und geklebt respektive verschraubt am Lüfterkanal. Der nächste Schritt ist Steuerzeiten und Einlass auf ein halbwegs adäquates Maß unter Rücksicht auf Haltbarkeit und Verbrauch auszulegen. Anders gesagt Minderleistung, aber genau darum geht es ja auch irgendwie beim Moped Rodeo.
Wenn die Mühle 65km/h läuft sollte es vollkommen ausreichend sein. Ein Polini 50ccm Zylinder mit Standard-Auspuff ist dafür ausreichend, schön leise und vor allem auch sparsam im Verbrauch. Die Steuerzeiten werden unter Rücksicht auf den Kleinmotorrad-Original-Auspuff sehr niedrig angelegt sein.
Die originalen Steuerzeiten von 113° Überströmer und 150° Auslass sowie die Einlasszeit von unglaublichen 130° sind übelst gering, selbst wenn man nur Minderleistung sucht. Als Kompromiss und weil mit dem Kleinmotorrad-Auspuff ohnehin nicht viel Drehzahl rausschaut hab ich mir mit 160° Auslass ein Limit gesetzt. Die Einlasszeit werd ich dann noch auf 150° Verlängern, damit dem Moperl die Luft nicht gar zu schnell ausgeht.
Mit einer 0,5mm Fussdichtung und 1mm Auslassbearbeitung erreiche ich meine Steuerzeiten, sprich nur sehr geringer Aufwand ist nötig. Mehr Zuwendung wird wohl beim Einlass nötig sein.
Erster Schritt ist es den Einlass auf eine dem Querschnitt des PHBG 17 Vergaser angepassten Fläche zu erweitern. Dieses Nadelöhr würde nichtmal den kleinen Finger durchlassen, da ist schon heftig wenig Querschnitt gegeben. Dann messe ich die Einlasszeiten nochmals um zu Ermitteln wieviel ich an der Kurbelwelle beigehen muss um die angepeilten 150° Einlass zu erreichen.
Der Ansaugkrümmer ist im Übrigen auch eine Drossel in sich. Der Querschnitt der Fläche ist um etwa 23% kleiner als der des Vergasers. Grundsätzlich sind ja solche Verengungen nicht das große Problem da sich dann halt die Strömungsgeschwindigkeit erhöht. Direkt vor dem Drehschieber und bei ohnehin schon sehr überschaubaren Querschnitten fühl ich mich aber nicht wirklich wohl dabei.
Also mach ich halt den Querschnitt auch hier ein wenig mehr. Damit da genug Fleisch übrig bleibt wurde auch der Krümmer aufgeschweisst. Eventuell zart besaiteten Lesern und meiner Reputation zuliebe zeige ich aber keine Bilder der Schweissorgie. Zumal der Ansauger auch mit einem Flansch für den PHBG 17 von mir versehen wurde und auch diese Schweissnaht nichts für sensible Gemüter ist. Schweisser werd ich keiner mehr.
Das waren dann schon alle Material-Abtragenden Arbeiten am Motor. Auf Experimente zu den Steuerzeiten usw. hab ich mich dann schlussendlich nicht einlassen wollen und bin bei den 116°/160°-150° geblieben. Eventuell hätte ich noch etwas mehr herausholen können, aber unter Rücksicht auf den geplanten Einsatz war es einfach nicht nötig.