Jeder der schonmal einen älteren 125er Motor zerlegt hat kennt das Drama um diese eine Gehäuseschraube, die in 90% der Fälle festgegammelt ist.
Der Grund für die Problemschraube ist ein Konstruktionsfehler bei der Entwicklung des Gehäuses. Diese eine Gehäuseschraube ist Jahr und Tag den Einflüssen von Wasser, Schmutz und allen Widrigkeiten des normalen Betriebes ausgesetzt. Der Schwingenarm ist hohl und diese eine Schraube geht direkt durch den Hohlraum. Die Öffnung ist in Fahrtrichtung und fungiert sozusagen als Trichter für Wasser und Dreck. Erst neulich hatte ich einen solchen Motor mit final vergammelter Gehäuseschraube, welche ich schlussendlich ausbohren und mit viel Aufwand austreiben musste.
Damit das beim nächsten Mal nicht mehr passiert, habe ich eine einfache Lösung gefunden. Sobald die Gammelschraube raus ist, wird die Bohrung in der großen Gehäusehälfte auf 10mm erweitert. Mit einem üblichen 2-Komponenten-Kleber oder auch Flüssigmetall wird das Röhrchen ordentlich eingeklebt. Damit ist die Gehäuseschraube des Teufels vom Gammel befreit und auf alle Zeit bekehrt.
Das hätte man aber bei Piaggio durchaus schon mal im Vorfeld überlegen können und nicht Generationen von 125er-Motoren-Schraubern das Leben derart erschweren. Ich für meinen Teil baue alle Gehäuse mit freistehender langer Gehäuseschraube auf das Aluröhrchen um.