Weil der gute Ivan ein „egal“-Projekt ist und auch nichts ausmacht, wenn ich das ganze Projekt mitten drin in die Tonne schmeissen muss, habe ich mich kurzerhand entschlossen eine ältere Idee hier umzusetzen.
Malossi und Quattrini haben es bei ihren Gehäuse vorgemacht und das ganze Motorgehäuse von einer Seite aus mit Innensechskant-Schrauben versehen. Eigentlich eine absolut gute Idee weil Standard-Schrauben verwendet werden und der INBUS-Antrieb bequemer ist. Nachteilig finde ich aber dass die Gewinde direkt in das Aluminium geschnitten wurde. Dauerhaft sehe ich da die Gefahr dass das Gewinde darunter leidet.
Damit ich nun ein altes Gehäuse für die Verschraubung von einer Seite mit INBUS-Schrauben realisieren konnte habe ich mir M10 Einsätze gefertigt die eine Bohrung samt M6 Gewinde innen haben. Mit einmal Aufbohren auf Durchmesser 8mm lassen sich die Bohrungen der Gehäuseschrauben für das M10 Gewinde mit sehr wenig Aufwand vorbereiten. Das Gewinde selbst ist auch sehr schnell geschnitten. Nur bei der Gehäuseschraube des Teufels, welche dank der Gewindeeinsätze auch nicht mehr so teuflisch ist, muss man acht geben denn da gibt es einige Gehäuse die eine grössere Bohrung als 8mm haben. Hier lässt zwar auch noch ein Gewinde schneiden, aber aus Sicherheitsgründen empfiehlt es sich den Einsatz noch mit 2-Komponenten-Flüssigmetall einzukleben.
Die Einsätze, bis auf den einen zuvor erwähnten, werden nach dem Gewindeschneiden ordentlich gereinigt und keinesfalls sparsam mit hochfester Schraubensicherung eingeklebt. Damit ist die Arbeit an der Kupplungsseitigen Gehäusehälfte bereits erledigt. Die M7-Stehbolzen für rund um das Kurbelgehäuse bleiben genauso wie sie sind, denn dort ist nicht ausreichend Wandstärke für M10 Gewinde gegeben.
An der Zündungsseite des Gehäuses muss noch die eine Bohrung für die „verkehrt“ gesetzte Gehäuseschraube bearbeitet werden. Da ich eine M6 INBUS-Schraube verwende möchte muss hier Platz für den Schraubenkopf mit 11mm Durchmesser geschaffen werden. Ich habe das mit einem geeigneten Bohrer mit entsprechendem Absatz erledigt, hätte ich aber auch ohne Weiteres einfach mit dem Dremel machen können.
Fertig ist das Gehäuse, einseitig verschraubt mit M6 Innensechskant-Schrauben. Im Endeffekt bietet es keine großartige Verbesserung zum Originalzustand, aber alleine die Umsetzung hat Spaß gemacht.